Anna Schildt / Theaterregie Anna Schildt / Theaterregie
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Anna SchildtRegisseurin
Intruder
IchWolke
Kurze Interviews mit fiesen Männern
Illustration: Andreas Denzer
Cargopolis
Inszenierungen:
IchWolke. Uraufführung am 23. September 2013.  Eine Produktion von Sigrid Behrens und Anna Schildt. Gefördert von der Kulturbehörde Hamburg und dem Fonds Darstellende Künste e.V. 
Ikea
Auftauchen
The KLU - Kühne Logistics University, Großer Grasbrook 17, 20457 Hamburg, Saal B
Alle reden von der Cloud - zu Recht: Schließlich verändert der verlängerte Arm des Internets spürbar unsere Einstellung zu den Daten, die wir tagtäglich produzieren. Die Cloud ist zu unserem neuen Zuhause geworden, zum Dachboden unserer Erinnerung, zum Rettungsanker unserer Identität. Was aber verbirgt sich genau in dieser nebulösen Speicherwolke - unser ausgelagertes Gedächtnis? Ein Hirngespinst in Reinkultur? Die Vorratskammer der NSA? Oder doch nur eine Wolke wie alle anderen? Die als Vortrag getarnte Theater-Performance IchWolke nähert sich unserem Umgang mit Informationen und ihrer permanenten Verfügbarkeit auf ganz anschaulichem Terrain. Im Rahmen des 8. Extremwetterkongresses in der Hamburger HafenCity wird zwischen Wettervorhersage, Sturmwarnung und Nebeldecke die wahre Natur der Cloud untersucht. Wohl denen, die nicht aus Zucker sind, wenn der Datenregen auf sie niedergeht!  mit Hauke Heumann (Schauspiel) und Andreas Denzer (Illustration) Text: Sigrid Behrens Regie: Anna Schildt Kostümbild: Bianca Tetzel Uraufführung: 23.09.13, 20h, Weitere Aufführungen: 24.09.; 25.09.; 26.09.; 27.09. jeweils 20h
Kritiken
Eine Produktion von Anna Schildt und Sigrid Behrens. Gefördert von der Kulturbehörde Hamburg und Fonds Darstellende Künste e.V.
Filmdokumentation
Trailer
Eine Produktion von Anna Schildt und Sigrid Behrens. Gefördert von der Kulturbehörde Hamburg und Fonds Darstellende Künste e.V.
Hamburger Wochenblatt Nr38/2013
Wovon träumt Kiel? AUFTAUCHEN heißt der daraus entstandene Text der Autorin Chloë Cremer, der im Studio des Schauspielhauses zur Uraufführung kommt. Das Stück ist Teil des RADAR. Instituts für performative Recherche – eine Gründung von Theater Kiel und lunatiks produktion, gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.  Premiere: 03. März 2013 Regie  • Anna Schildt    Ausstattung  • Gesine Lenz       Katrin-Marie Fiedler  •  Christine Rollar    Dr. Benthe Ambrosius  • Ellen Dorn    Kapitän W. Petersen  • Werner Klockow    Oliver Harwass  • Oliver E. Schönfeld    Cécile Jannings  • Jennifer Böhm  
AUFTAUCHEN.TRAUMSTADT KIEL. Die Stadt, in der ich lebe – ich liebe und ich hasse sie – die Stadt soll mir eine Heimat sein! Und obwohl es nach Vergangenheit klingt, ist Heimat viel eher ein Versprechen an die Zukunft. Falls das System STADT als Lebensraum irgendwann einmal nicht mehr zeitgemäß sein sollte, dann könnte meine Vision für ein zukünftiges gemeinsames Leben wie das Periskop eines U-Bootes aus dem Sumpf politischer Trägheit herausragen. AUFTAUCHEN ist ein Stück mit Texten über und inspiriert durch diese Stadt. Es spielt an einem unwirklichen Ort und in einer ungewissen Zeit, gefühlt über und unter dem Meeresspiegel, wo eine Entscheidung zwischen Traum und Trauma vielleicht leichter fällt. Gehen wir unter oder steigt nur das Wasser? Unter dem Projekttitel TRAUMSTADT KIEL hat das RADAR.INSTITUT Interviews geführt, Fragebögen entwickelt und ausgewertet, Material gelesen, nachgeschaut und gefragt: Was macht eine Stadt wie Kiel lebenswert? Was hält die Menschen hier, was treibt sie weg und was wollen sie verändern? 
Programm Schauspielhaus Kiel
Vorankündigung KN
Kieler Nachrichten, 05. 03. 2013 S. 8
Ausgehend von „L ‘Intrus - Das fremde Herz“ des französischen Philosophen Jean-Luc Nancy, der sich aufgrund seiner eigenen Herztrans-plantation fragt, wie das Selbst zum Eindringling werden kann, beschäftigen sich die Belgrader Regisseurin Ivona Šijaković, die Hamburger Regisseurin Anna Schildt, die amerikanische Tänzerin Dani Brown und der französisch-russische Schauspieler Matthieu Svetchine mit dem Phänomen des fremden Herzens - das unaufhörlich zwischen Gabe und Störung schwankt.
Dani Brown und Matthieu Svetchine auf Innenschau in „Intruder“.
Die leeren Bänke im Saal werfen erneut die Frage nach der Rolle des Zuschauers auf. Und rückverweisen damit wiederum auf den Text des von Selbstzweifeln gequälten Autors, der sich mit dem als Eindringling empfundenen fremden Herz nicht zu arrangieren vermag. Über lange Passagen bleiben die Zuschauer im Halbdunkel auch allein zurück, während die Auseinandersetzung der Akteure über Textpassagen in der Garderobe läuft und nur als Leinwandbild mit Ton herüberdringt. Es ist ein spannender Abend, den man mit offenen Sinnen – und bestimmt nicht müde – genießen sollte. Und es ist ein sehr intellektueller Abend. Aber auch ein sehr körperlicher. Eben mit viel Herz. Text: Oliver Törner  Illustration: R. Schulz-Schaeffer
GODOT DAS HAMBURGER THEATERMAGAZIN // 9. DEZEMBER 2011 19:55 UHR „Intruder“, Hamburger Sprechwerk Herzklopfen Der alte Theatermagier Peter Brook sagte einmal, es gebe wohl kein vergleichbar unbekanntes Gelände, wie das unseres eigenen Gehirns. Das körpereigene Innere als Terra incognita zu betrach-ten, ist ein spannender Gedanke. Und auf diesem Feld tummelt sich auch „Intruder“, die Performance/Theater-Inszenierung. Sie widmet sich dem Herz. Auf Basis von Texten aus des französischen Philo-sophen Jean-Luc Nancy Werk „L’Intrus – Das fremde Herz“. Er setzt sich in seinem Buch damit auseinander, wie er das neue implan-tierte Organ im eigenen Körper als „Eindringling“ empfunden hat. Mit einem Kosmos daraus entspringender Assoziationen arbeiten die Regisseurinnen Ivona Sijakovic und Anna Schildt. Und scheinen in ihrer Bühnenkonstruktion erneut an Peter Brook und seine Theater-theorien zu erinnern, wenn sie den Zuschauer erst mal mit einem leeren Raum konfrontieren. Hier ist jeder Besucher eingeladen, sich zu einem ganz eigenen Blickwinkel aufs Geschehen zu ver-helfen. Der Bühnenraum ist Spiel– und Beobachtungsflächezugleich. Beim Zutritt muss jeder auf der weiten Fläche einen Platz für seinen bislang am Rand gestapelten Stuhl selber suchen. Damit ist das Spiel um Spieler und Beobachter, um ohnmächtigen Patienten und selbstbeherrschtes Subjekt eröffnet. Dani Brown und Matthieu Svetchine kreisen um die Texte Nancys. Gern auf Englisch, mal auf Französisch, viel auf Deutsch. Sie kauen sie, referieren und deklamieren. Und sie nähern sich körperlich dem Objekt ihrer Betrachtung – dem Herz –, betrommeln ihre Körper, tanzen – auch mit– und gegeneinander. Dani Brown weht im Atemrhythmus ihres Partners über die Bühne, schnauft essentielle Fragen über Opfer-bereitschaft des Einzelnen ins Mikro („Would you jump in a body of water full of piranhas to save your friend?“). Geradezu im Körperkontakt tanzt sie die verstreut umhersitzenden Zuschauern an und löst gelegentlich die Fronten zwischen Objekt und Subjekt auf. Zusätzlich angefüllt wird das Text-und-Tanz-Universum mit Live-Bild-Projektionen, die über Leinwandbahnen flimmern, die einen kaum noch vom inzwischen freigelegten Zuschauerraum trennen. 
Illustration: R. Schulz-Schaeffer
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Es gibt Parallelen zwischen dem Stück und den Interviews. Zeichen und Themen blitzen immer wieder auf. Wir untersuchen Zukunftsformen einer Gesellschaft, die ressourcenbewusster und ökosozialer ausgerichtet ist", sagt Anna Schildt zwei Tage vor der Uraufführung in einem Schanzencafé. "Es geht darum, welchen Blick wir auf diesen Ort Hafen haben. Wir antizipieren eine ökologische Veränderung, hinterfragen allerdings auch die Kosten für jeden Einzelnen", erklärt Sigrid Behrens. Die Handlung setzt nach einer großen Flut ein, vergleichbar jener von 1962. Im Stadtviertel "Cargopolis" dreht sich alles um den Transport. Drei sehr unter-schiedliche Hauptfiguren prallen hier mit ihren Lebens- und Gedankenwelten aufeinander: ein Kapitän (Joachim Kappl), eine Logistikerin (Ex-Schauspielhaus-Ensemblemitglied Sarah Masuch) und ein blinder Passagier (Regina Stötzel, die unter anderem in Jan Bosses "Faust" am Schauspielhaus mitwirkt). Sie leben in einer Art Science-Fiction-Welt, in der der Warenumschlag dank neuer wissen-schaftlicher Errungenschaften der Quantenphysik per Teleportation funktioniert.  Die Materie ist in kleinste Teilchen, sogenannte Quantenbits, zerlegt und wird nach dem Vorbild von Informationen als Internetpost versandt.Es ist eine entschleunigte Welt, in der die Menschen nicht mehr reisen, Energie und Mobilität über Gegebenheiten wie Wasser, Wind und Menschenkraft geregelt sind. Eine Welt, in der man schon mal schwimmen muss, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Das klingt nach der geradezu idealen Utopie einer humanen Gesellschaft. Doch es schlummern Sehnsüchte aus der alten Welt in den Menschen – auch wenn diese damals unter den Flüchen von Globalisierung und Neoliberalismus noch so sehr ächzten."Das Stück setzt eine politische Haltung beim Zuschauer voraus", sagt Anna Schildt. "Wir hinterfragen, in welcher Gesellschaft wir leben und wie wir vielleicht leben wollen." Das Publikum dürfte auf der Rückfahrt die Interviews noch einmal unter einem anderen Blickwinkel betrachten. Kritik: Hamburger Abendblatt // 01. 07. 2011 Schöne neue Containerwelt Die schaukelnde Reise zur Theaterinstallation "Cargopolis" auf der MS "Bleichen" und im Hafenmuseum lohnt sich
Kritik: Hamburger Abendblatt // 23. 06. 2011 Die Zukunft der Hafenarbeit Nichts prägt das Image Hamburgs in der Welt so sehr wie der Hafen. Die freie Hamburger Theaterregisseurin Anna Schildt hat sich gemeinsam mit der Autorin Sigrid Behrens aufgemacht, zwischen dem Alten Elbtunnel, den eindrucksvollen Containerterminals und Duckdalben nach den Menschen zu fahnden. Denn die sind im Zuge der zunehmend technisierten Abläufe nahezu verschwunden."Cargopolis" nennen die Künstlerinnen ihre Theaterinstallation, die wichtige Fragen nach der Zukunft der Hafenarbeit stellen will. Anna Schildt hat zuletzt mit ihrer Produktion "Kurze Interviews mit fiesen Männern" nach den Erzählungen von David Foster Wallace beim Theaterfestival 150 % made in Hamburg überzeugt. Sie studierte Regie am Institut für Theater, Musiktheater und Film in Hamburg und inszeniert unter anderem am schauspielfrankfurt, am Theater Ulm und am Theater Aachen.  Cargopolis Premiere 24.6., 19.00, MS "Bleichen"/ Hafenmuseum Hamburg, Hansahafen, Kleiner Grasbrook, Australiastraße Schuppen 50A, Treffpunkt 18.00, Landungsbrücken Brücke 10 (U Landungsbrücken) Kritik: Hamburger Abendblatt // 24. 06. 2011 Wonach sich Kapitäne sehnen Hafenmuseum. Majestätisch ruht seine Kulisse, hektisch ist das Trei-ben dahinter. Der Hamburger Hafen ist für alle Bewohner der Hanse-stadt ein zentraler Fixpunkt ihres Lebensgefühls. Gleich-zeitig wissen die wenigsten, was sich genau an den Terminals und Kränen ab-spielt. Und welche Rolle dabei dem Menschen zukommt. Die Hamburger Regisseurin Anna Schildt hat schon häufiger markante, nicht theatrale Orte zum Thema ihrer Theaterarbeiten gemacht. Mal hat sie im Verkaufsraum von Ikea inszeniert, mal auf einem Parkdeck. Immer gab es eine Rückkopplung an die Stadt. Mit der Uraufführung ihres neuen Projekts "Cargopolis", das sie gemeinsam mit der Hamburger Autorin Sigrid Behrens entwickelt hat, zieht sie ab heute ins Hafenmuseum. Das heißt, eigentlich umfasst die Vorstellung zwei Teile: In einer Theaterinstallation an Bord der MS "Bleichen" lauschen die Besucher Interviews mit Hafenarbeitern. Ein Reeder, ein Fastmoker, ein Quartiersmann, ein Schiffs-agent und auch eine Seemannsdiakonin kommen zu Wort und berichten aus ihrem Alltag. Das eigentliche Theaterstück ist dann im Hafenmuseum angesiedelt." 
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Deutschlandfunk
Kritik: Hamburger Abendblatt // 23. 06. 2011 Die Zukunft der Hafenarbeit Nichts prägt das Image Hamburgs in der Welt so sehr wie der Hafen. Die freie Hamburger Theaterregisseurin Anna Schildt hat sich gemeinsam mit der Autorin Sigrid Behrens aufgemacht, zwischen dem Alten Elbtunnel, den eindrucksvollen Containerterminals und Duckdalben nach den Menschen zu fahnden. Denn die sind im Zuge der zunehmend technisierten Abläufe nahezu verschwunden."Cargopolis" nennen die Künstlerinnen ihre Theaterinstallation, die wichtige Fragen nach der Zukunft der Hafenarbeit stellen will. Anna Schildt hat zuletzt mit ihrer Produktion "Kurze Interviews mit fiesen Männern" nach den Erzählungen von David Foster Wallace beim Theaterfestival 150 % made in Hamburg überzeugt. Sie studierte Regie am Institut für Theater, Musiktheater und Film in Hamburg und inszeniert unter anderem am schauspielfrankfurt, am Theater Ulm und am Theater Aachen.  Cargopolis Premiere 24.6., 19.00, MS "Bleichen"/ Hafenmuseum Hamburg, Hansahafen, Kleiner Grasbrook, Australiastraße Schuppen 50A, Treffpunkt 18.00, Landungsbrücken Brücke 10 (U Landungsbrücken) Kritik: Hamburger Abendblatt // 24. 06. 2011 Wonach sich Kapitäne sehnen Hafenmuseum. Majestätisch ruht seine Kulisse, hektisch ist das Trei-ben dahinter. Der Hamburger Hafen ist für alle Bewohner der Hanse-stadt ein zentraler Fixpunkt ihres Lebensgefühls. Gleich-zeitig wissen die wenigsten, was sich genau an den Terminals und Kränen ab-spielt. Und welche Rolle dabei dem Menschen zukommt. Die Hamburger Regisseurin Anna Schildt hat schon häufi-ger markante, nicht theatrale Orte zum Thema ihrer Theaterarbeiten gemacht. Mal hat sie im Verkaufsraum von Ikea inszeniert, mal auf einem Parkdeck. Immer gab es eine Rückkopplung an die Stadt. Mit der Uraufführung ihres neuen Projekts "Cargopolis", das sie gemeinsam mit der Hamburger Autorin Sigrid Behrens entwickelt hat, zieht sie ab heute ins Hafenmuseum. Das heißt, eigentlich umfasst die Vorstellung zwei Teile: In einer Theaterinstallation an Bord der MS "Bleichen" lauschen die Besucher Interviews mit Hafenarbeitern. Ein Reeder, ein Fastmoker, ein Quartiersmann, ein Schiffs-agent und auch eine Seemannsdiakonin kommen zu Wort und berichten aus ihrem Alltag. Das eigentliche Theaterstück ist dann im Hafenmuseum angesiedelt." 
Es gibt Parallelen zwischen dem Stück und den Interviews. Zeichen und Themen blitzen immer wieder auf. Wir untersuchen Zukunftsformen einer Gesellschaft, die ressourcenbewusster und ökosozialer ausgerichtet ist", sagt Anna Schildt zwei Tage vor der Uraufführung in einem Schanzencafé. "Es geht darum, welchen Blick wir auf diesen Ort Hafen haben. Wir antizipieren eine ökologische Veränderung, hinterfragen allerdings auch die Kosten für jeden Einzelnen", erklärt Sigrid Behrens. Die Handlung setzt nach einer großen Flut ein, vergleichbar jener von 1962. Im Stadtviertel "Cargopolis" dreht sich alles um den Transport. Drei sehr unter-schiedliche Hauptfiguren prallen hier mit ihren Lebens- und Gedankenwelten aufeinander: ein Kapitän (Joachim Kappl), eine Logistikerin (Ex-Schauspielhaus-Ensemblemitglied Sarah Masuch) und ein blinder Passagier (Regina Stötzel, die unter anderem in Jan Bosses "Faust" am Schauspielhaus mitwirkt). Sie leben in einer Art Science-Fiction-Welt, in der der Warenumschlag dank neuer wissen-schaftlicher Errungenschaften der Quantenphysik per Teleportation funktioniert.  Die Materie ist in kleinste Teilchen, sogenannte Quantenbits, zerlegt und wird nach dem Vorbild von Informationen als Internetpost versandt.Es ist eine entschleunigte Welt, in der die Menschen nicht mehr reisen, Energie und Mobilität über Gegebenheiten wie Wasser, Wind und Menschenkraft geregelt sind. Eine Welt, in der man schon mal schwimmen muss, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Das klingt nach der geradezu idealen Utopie einer humanen Gesellschaft. Doch es schlummern Sehnsüchte aus der alten Welt in den Menschen – auch wenn diese damals unter den Flüchen von Globalisierung und Neoliberalismus noch so sehr ächzten."Das Stück setzt eine politische Haltung beim Zuschauer voraus", sagt Anna Schildt. "Wir hinterfragen, in welcher Gesellschaft wir leben und wie wir vielleicht leben wollen." Das Publikum dürfte auf der Rückfahrt die Interviews noch einmal unter einem anderen Blickwinkel betrachten.
Es gibt Parallelen zwischen dem Stück und den Interviews. Zeichen und Themen blitzen immer wieder auf. Wir untersuchen Zukunftsformen einer Gesellschaft, die ressourcenbewusster und ökosozialer ausgerichtet ist", sagt Anna Schildt zwei Tage vor der Uraufführung in einem Schanzencafé. "Es geht darum, welchen Blick wir auf diesen Ort Hafen haben. Wir antizipieren eine ökologische Veränderung, hinterfragen allerdings auch die Kosten für jeden Einzelnen", erklärt Sigrid Behrens. Die Handlung setzt nach einer großen Flut ein, vergleichbar jener von 1962. Im Stadtviertel "Cargopolis" dreht sich alles um den Transport. Drei sehr unter-schiedliche Hauptfiguren prallen hier mit ihren Lebens- und Gedankenwelten aufeinander: ein Kapitän (Joachim Kappl), eine Logistikerin (Ex-Schauspielhaus-Ensemblemitglied Sarah Masuch) und ein blinder Passagier (Regina Stötzel, die unter anderem in Jan Bosses "Faust" am Schauspielhaus mitwirkt). Sie leben in einer Art Science-Fiction-Welt, in der der Warenumschlag dank neuer wissen-schaftlicher Errungenschaften der Quantenphysik per Teleportation funktioniert.  Die Materie ist in kleinste Teilchen, sogenannte Quantenbits, zerlegt und wird nach dem Vorbild von Informationen als Internetpost versandt.Es ist eine entschleunigte Welt, in der die Menschen nicht mehr reisen, Energie und Mobilität über Gegebenheiten wie Wasser, Wind und Menschenkraft geregelt sind. Eine Welt, in der man schon mal schwimmen muss, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Das klingt nach der geradezu idealen Utopie einer humanen Gesellschaft. Doch es schlummern Sehnsüchte aus der alten Welt in den Menschen – auch wenn diese damals unter den Flüchen von Globalisierung und Neoliberalismus noch so sehr ächzten."Das Stück setzt eine politische Haltung beim Zuschauer voraus", sagt Anna Schildt. "Wir hinterfragen, in welcher Gesellschaft wir leben und wie wir vielleicht leben wollen." Das Publikum dürfte auf der Rückfahrt die Interviews noch einmal unter einem anderen Blickwinkel betrachten.
Kritik: Hamburger Abendblatt // 01. 07. 2011 Schöne neue Containerwelt Die schaukelnde Reise zur Theaterinstallation "Cargopolis" auf der MS "Bleichen" und im Hafenmuseum lohnt sich HAMBURG. Der Einstieg zur Reise nach "Cargopolis" verläuft sanft und schau-kelnd. In einer Barkasse geht es vorbei an den Glaspalästen der HafenCity zur MS "Bleichen". Dort angelangt, ist der Besucher auch schon mittendrin im Schiffskosmos, den die Hamburger Regisseurin Anna Schildt und die Autorin Sigrid Behrens mit ihrer gleichnamigen Theaterinstallation auf besondere Weise beleuchten. Und die ist absolut sehenswert. In der Luke 1, dem Maschinenraum im Bauch des Schiffes, thront ein VW Käfer im Halbdunkel. Irgendwo aus der Schwärze raunen den Besuchern die Sätze eines Laschers oder eines Spediteurs entgegen. Penibel schildern sie ihre bürokratisch genau festgelegten Arbeitsabläufe. Ein Video in der Ecke zeigt Szenen vom Containertransport. Oben kriechen die Besucher durch die engen Gänge von Kajüte zu Kajüte, hocken auf schweren Seilschaften im Kabelgat am Bug und lauschen den Ausführungen eines Zollbeamten und einer Seemannsdiakonin, die bekennt, dass sie sich eine Art "Hafenwesen" angeeignet habe. Oder sie kämpfen im Maschinenraum gegen den durchdringenden Schmieröl-Geruch. So sind sie bestens eingestimmt auf das eigentliche Theaterstück im Hafen-museum. Drei Akteure erwecken hier die abstrakte Textfläche von Sigrid Behrens zum Leben. In einer Märchenstunde erzählt ein "schwarzes Schaf" einem Kind von einer Welt, die eine kurzsichtige Eintagsfliege war und in ihrer Lebenshektik ins Netz der bösen Spinne Globalisierung geraten ist. Szenen-sprung in die Gegenwart zwischen Logistikbrücke, Schiffskörper und endlosen Regalen mit antiken Schiffsteilen.
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Interview mit Anna Schildt, Deutschlandfunk 24. 06. 2011
Logistikerin Alice (Sarah Masuch) verschiebt riesige Containerschiffe per Teleportation, also in kleinsten Bit-Einheiten, und hält Lobreden auf die neue Zeit, in der alle in Cargopolis leben wollen, Reisen nur noch im Simulator stattfinden und es der Umwelt und den Menschen in einer entschleunigten Gesellschaft einfach blendend geht. Aber auch das Paradies zeigt Risse. Ein blinder Passagier (Regina Stötzel) hat Probleme, sich wohlzufühlen. Ein Kapitän (Joachim Kappl) gerät ganz aus dem Häuschen, als plötzlich doch ein ganz reales Schiff im Hafen liegt. Vieles in diesem Stück findet im Kopf des Zuschauers statt, und in Verbindung mit den vielen sinnlichen Eindrücken, dem gekonnten Zusammenspiel der Akteure und dem ausgefeilten Text funktioniert es aufs Feinste. Neue Blicke auf den Hafen tun sich auf. Ein gelungenes Experiment.
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Interview
Kritik: Kaltstart KFZ Festivalmagazin #2 2010
Kritik: Hamburger Abendblatt // 16. 04. 2011
Kritik: Hamburger Abendblatt // 16. 04. 2011
„Was sind schon fiese Männer?“ Der Titel ist ja auch ironisch gemeint: Was sind schon fiese Männer? Männer, die jede Nacht mit einer anderen Frau vögeln? Wir spielen in einer Lounge, da kann man sich ganz entspannt hinsetzen. Wir verändern da nichts. Es gibt zwei Schauspieler, draußen und zwischen den Zuschauern. Es geht um Beziehungs-situationen. Aber es gibt auch lustige Passagen. Ich wollte die Texte einfach lassen, wie sie sind. Aber es ist etwas anderes, ob man einen Theatertext nimmt oder einen Wallace-Text. Der hat so ganz sperrige Gedanken. Das sind keine Beichten. Das sind intime Texte. Wie Akten aus einer psychiatrischen Anstalt, vielleicht. Da sieht man, dass Wallace immer alles extrem kleinlich und genau versucht hat zu beschreiben. Ich finde das sehr zeitgemäß, dieses Gerede, die Männer bei Wallace erklären sich immer auf sieben verschiedene Arten, das haben wir gelassen. Ich möchte die Texte nicht kommentieren, die sprechen sehr für sich. Wir wollen, dass der Zuschauer sagt: Ja, das kenne ich. Anna Schildt
Mitten in der Ikea-Möbelausstellung, während die Kunden nach ihren neuen Einrichtungsgegenständen suchen, streiten, scherzen und vertragen sich drei Frauen, die offenbar in die Musterwohnung gerade eine Frauen-WG gegründet haben. Der Ort des Schauspiels wechselt zwischen Musterküche und Wohnlandschaft.Das Stück zeigt die Einflüsse der räumlichen Gegebenheiten auf unsere sozialen Rollen. Die drei Frauen setzen sich mit viel Witz und Ironie gegen die Macht der Möbel und Muster zur Wehr.  Regie und Produktion: Anna SchildtText: Siegrid BehrensKostüm: Bianca Tezel
Anna Schildt / RegisseurinAnna Schildt geboren 1976, studierte Theaterregie am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg – sowie Theater- und Musikmanagement an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Bayerischen Theaterakademie in München. Seit 2005 arbeitet sie als freischaffende Regisseurin:Inszenierungen am Schauspiel Frankfurt, Theater Aachen, Theater Ulm und Landesbühne Esslingen. Ihre Arbeiten reichen von klassischen Theaterinszenierungen über Sitespecific-Performances im Stadtraum („Platz für eine junge Dame“ im Verkaufsraum von IKEA), dokumenta-rischen Installationen an nicht dafür bestimmten Orten (z.B. „Bottroper Protokolle“ im Malakoffturm) bis hin zu reinen Rechercheprojekten.
Impressum: Anna SchildtRegisseurin HaftungsausschlussInhalt des Onlineangebotes: Die Autorin (Anna Schildt) übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen der Autorin, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens der Autorin kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Die Autorin behält es sich ausdrücklich vor, Teile der Seiten oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankündigung zu verändern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise oder endgültig einzustellen. Verweise und LinksBei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Webseiten ("Hyperlinks"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Autorin liegen, würde eine Haftungsverpflichtung ausschließlich in dem Fall in Kraft treten, in dem die Autorin von den Inhalten Kenntnis hat und es ihr technisch möglich und zumutbar wäre, die Nutzung im Falle rechtswidriger Inhalte zu verhindern. Die Autorin erklärt hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der gelinkten/verknüpften Seiten hat die Autorin keinerlei Einfluss. Deshalb distanziert sie sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten/verknüpften Seiten, die nach der Linksetzung verändert wurden. Diese Feststellung gilt für alle innerhalb des eigenen Internetangebotes gesetzten Links und Verweise sowie für Fremdeinträge in von der Autorin eingerichteten Gästebüchern, Diskussionsforen und Mailinglisten. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich verweist. Urheber- und KennzeichenrechtDas Copyright für veröffentlichte, vom Autor selbst erstellte Objekte bleibt allein bei der Autorin der Seiten. Eine Vervielfältigung oder Verwendung der Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung der Autorin nicht gestattet. Alle veröffentlichten Objekte, für die die Autorin die Veröffentlichungsrechte auf diesen Seiten besitzt, sind ebenfalls urheberrechtlich geschützt. Eine Vervielfältigung oder Verwendung in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung der Autoren nicht gestattet
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Kritik: Hamburger Abendblatt // 30. 09. 2009
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